Das erste Erfolgsmodell

Modellgeschichte und Technik

 

  • Vom LP 400 entstanden von 1953-1957 insgesamt 109.878 Fahrzeuge. Es war die erste wirklich erfolgreiche Lloyd-Modellreihe und verhalf dem Hersteller zeitweise zu einem Aufstieg auf Platz drei der Neuzulassungen in Deutschland.
  • Der LP 400 und wurde 1953 eingeführt. Er verfügte über einen gegenüber dem LP 300 auf 400ccm und 13 PS vergrößerten Zweitaktmotor. Das Fahrzeug hatte ebenfalls einen Zentralrohrrahmen, ganz am Anfang wurde die Karosserie vollständig aus kunstlederbespannten Sperrholzschalen hergestellt. Ab März 1953 wurden die Seitenteile bereits aus Stahlblech gefertigt, ab 01/1954 auch Motorhaube und Heck (Halbstahl-Modelle, ab 11/1954 auch das Dach (Vollstahl-Modelle). Typisch waren die Schiebefenster in den Türen und das Fehlen einer hinteren Kofferraumöffnung. Das Beladen des an sich großen Kofferraums musste vom Innenraum her erfolgen. Das Fahrwerk war mit einer Querblattfeder vorne und einer Pendelachse an Längsblattfedern hinten ausgestattet.
  • Karosserieausführungen ab Werk: Limousine (LP), Kombi (LS), Kastenwagen (LK), Cabrio-Limousine (LC).
  • Zweizylinder Zweitaktmotor mit 400 ccm und 13 PS, Mischungsverhältnis 1:25.
  • Unsynchronisiertes Dreiganggetriebe mit Krückstockschaltung, Frontantrieb.

 

Das richtige Auto für mich?

 

  • Der LP 400 leidet unter dem Stigma aller Zweitaktfahrzeuge. Es liegt im Auge des Betrachters, welchen Stellenwert die Vorbehalte gegen diese Antriebstechnik jeweils haben. Die Fahrleistungen liegen an der unteren Grenze, um im heutigen Verkehr mithalten zu können. Aber das gilt für Goggo und Isetta gleichermaßen.
  • Der LP 400 wird seltener angeboten als sein Nachfolger LP 600. Dann handelt es sich meistens um Vollstahl-Modelle. Die interessanten Halbstahl-Modelle tauchen sehr selten auf, die Vollholzversionen eigentlich gar nicht mehr. Gute Autos kosten, je nach Optimierungsbedarf, zwischen 5.000 und 7.000 €, Kombis sind immer etwas teurer als normale Limousinen. Umfassend restaurierte Fahrzeuge oder solche mit einer besonderen Geschichte können ebenfalls über dem genannten Preisrahmen liegen. Die Cabrio-Limousine ist eine Rarität und deutlich teurer.
  • Die Karosserie ist bei den Vollstahl-Modellen robust und einfach zu restaurieren. Alle Teile einschließlich Dach sind in Schalenbauweise komplett verschraubt und zerlegbar. Das Fahrzeug ist stabil gebaut und hat außer den Schwellern keine Hohlräume.
  • Rostgefährdet sind vor allem die Schweller und die Bodenbleche von Innen durch Gummi- und Dämmmatten. Vordere Kotflügel und A-Säule rosten gerne im unteren Bereich durch, weil sich hier vom Motorraum aus Feuchtigkeit und Dreck sammeln. Das gilt auch für die hinteren Radläufe, bei denen häufig die Dichtung zwischen Kotflügel und Radhaus mürbe wird.
  • Halbstahl-Modelle sind deutlich empfindlicher und sehr viel schwerer zu restaurieren. Wenn das Holz infolge gerissenen Kunstleders fault, muss schon ein Spezialist sich der Sache annehmen. Das Holz arbeitet zudem immer, so dass sich je nach Witterung schon mal die Passform der Türen verändern kann.  
  • Die Technik ist robust und langlebig. Das gilt sowohl für die Motoren als auch für die Getriebe.
  • Die Ersatzteilsituation ist relativ entspannt. Fast alle Teile sind über den Club oder befreundete Händler neu oder gebraucht lieferbar. Engpässe gibt es allenfalls bei Chrom- und Zierteilen, Tanks und Heizbirnen. Hier muss entweder länger gesucht oder aufgearbeitet werden.