Alexander - Der Sport- und Komfort-Lloyd

Modellgeschichte und Technik

  • Vom LP 600 und dem technisch verwandten Alexander wurden von 1955 – 1961 insgesamt 176.524 Fahrzeuge gebaut. Es war die mit Abstand erfolgreichste Lloyd-Modellreihe.
  • Der Alexander war die Weiterentwicklung des LP 600 und wurde 1957 eingeführt, 1958 folgte der TS. Dabei wurde vor allem Wert auf mehr Komfort gelegt: u.a. Kurbel- statt Schiebefenster, gepolstertes Armaturenbrett, synchronisiertes Vierganggetriebe, Kofferraum von außen zugänglich. Der normale Alexander mit 19 PS war dem LP 600 technisch und optisch sehr ähnlich, der TS mit 23 oder 25 PS hatte einen ovalen Alugrill und eine Schräglenkerachse mit Spiralfedern statt einer Pendelachse mit Blattfedern hinten.
  • Karosserieausführungen ab Werk: Limousine (LP), Kombi (LS), Kastenwagen (LK).
  • Zweizylinder Viertaktmotoren mit 600 ccm und 19, 23 (TS) oder 25 PS (TS), obenliegende Nockenwelle.
  • Vollsynchronisiertes Vierganggetriebe mit Lenkradschaltung, gegen Minderpreis unsychronisiertes Dreiganggetriebe.

 

Das richtige Auto für mich?

  • Alle Modelle zeigen ansprechende Fahrleistungen, mit denen man gut im heutigen Verkehr mithalten kann, die TS-Variante lässt sich schon fast sportlich bewegen.
  • Für Lloyd-Verhältnisse relativ gute Verfügbarkeit. Es werden im Internet immer mal wieder Fahrzeuge angeboten. Im Vergleich zu anderen Kleinwagen aus dieser Zeit sind die Lloyd-Modelle LP 600 und Alexander trotz ihrer hervorragenden technischen Eigenschaften zur Zeit noch deutlich unterbewertet. Gute Autos kosten, je nach Optimierungsbedarf, zwischen 6.000 und 9.000 €, Kombis und die TS-Versionen sind immer etwas teurer als normale Limousinen. Umfassend restaurierte Fahrzeuge oder solche mit einer besonderen Geschichte können ebenfalls über dem genannten Preisrahmen liegen.
  • Die Karosserie wurde bei dieser Baureihe komplett aus Stahlblech gefertigt und ist sehr einfach zu restaurieren. Alle Teile einschließlich Dach sind in Schalenbauweise komplett verschraubt und zerlegbar. Das Fahrzeug ist stabil gebaut und hat außer den Schwellern keine Hohlräume.
  • Rostgefährdet sind vor allem die Schweller und die Bodenbleche von Innen durch Gummi- und Dämmmatten. Vordere Kotflügel und A-Säule rosten gerne im unteren Bereich durch, weil sich hier vom Motorraum aus Feuchtigkeit und Dreck sammeln. Das gilt auch für die hinteren Radläufe, bei denen oft die Dichtung zwischen Kotflügel und Radhaus mürbe wird. Die Schräglenker der TS-Version können auch schon einmal durchrosten.
  • Die Technik ist robust und langlebig. Kettenspanner und Ventilspiel sollten regelmäßig überprüft werden. Bei den Vierganggetrieben kann die Synchronisation schon mal verschlissen sein. Die Motoren erreichen bei regelmäßigem Ölwechsel und korrekt eingestellter Zündung sowie Ventilspiel hohe Laufleistungen.
  • Die Ersatzteilsituation ist sehr entspannt. Fast alle Teile sind über den Club oder befreundete Händler neu oder gebraucht lieferbar. Engpässe gibt es allenfalls bei Chrom- und Zierteilen, Tanks und Heizbirnen. Hier muss entweder länger gesucht oder aufgearbeitet werden. Der Club bietet auch überholte Motoren und Getriebe an.